Der Titel der Ausstellung, „The Cattle Raid“, stammt aus einer alten irischen Ursprungsmythologie. Die Installation behandelt die Idee der Schöpfung, der Existenz und ihrer Erscheinungsform. Aber dort, wo die Sage etwas über den Ausgangs- und Anfangspunkt der menschlichen Gesellschaft erzählt, könnte man die zeitgenössische Version von Mick O`Shea als Zerstörungsmythos bezeichnen. Seine Arbeit zeigt die Invasion der Trivial- und Alltagskultur in eine suburbane Landschaft, geprägt von Globalisierung und Konsum.

Durch Marksteine wie kleine Modellpanzer, Blumenkästen und Plastikschwäne wird die Landschaft komplett vereinnahmt und verändert. Darüberhinaus gibt es eine gewollt billige und überaus kitschige Komponente: Neonpfeile, Modellhäuser, Plastikblumen und bunte Reklameballons bilden das typische Repertoire von Billigläden und der Ästhetik von Vorstädten. Mick O’Shea kauft, bemalt und transformiert die Objekte – ähnlich dem Prozeß, wie diese unsere Landschaft verändert haben. Seine Arbeit ist „eine sichtbare Soziologie, maskiert als Kinderspielzeug“.

Die Ausstellung bei müllerdechiara ist Mick O´Sheas erste Einzelausstellung in Berlin. Er nahm mit seiner Installation „American Palisades“ bereits an der Gruppenausstellung „Wattage and Friendship“ teil, die im Herbst 2001 in der Alten Jakobstrasse, den ehemaligen Räumen der Galerie, stattfand. O´Shea lebt in Manhattan und hatte bereits (Einzel- und Gruppen-)Ausstellungen im PS1, PS122, in der Roebling Hall, Bellwether, Wave Hill und im Bronx Museum for the Arts (alle in New York). Weitere Ausstellungsorte waren die Kunst Werke (Berlin), die Villa Medici (Rom), Arnolfini (Bristol), Gallery 312 (Chicago), Ciocca Arte Contemporenaea (Mailand) und die Wesleyan University. Geplant sind Ausstellungen in der Rhona Hoffmann Gallery in Chicago, dem Zentrum für zeitgenösssiche Kunst in Cincinnati und der De Chiara Galerie in Chelsea, New York.